Lich (pm). Mit drei gelungenen Liedbeiträgern durch die Concordia Langsdorf startete die Delegiertenversammlung des Chattia-Sängerbundes. Vorsitzende Andrea Eller begrüßte und lieferte einen
umfangreichen Bericht ab. Der Verband wurde als gemeinnützig anerkannt. In fast allen Chören läuft wieder der Singbetrieb.
Das große Chorfest »Wo der Cho(h)rwurm lauert« im Laubacher Schlosspark wurde ein großer Erfolg. Die Kooperation mit dem »Ohm Lumdatal Sängerbund« soll weiterhin gepflegt werden. Chorjubiläen und
zahlreiche Konzerte der Mitgliedschöre fanden statt. Die neue Bundeschorleiterin Sabine Spahn bot Hilfestellung bei Fragen an. Die Rechnerin verlas den Kassenbericht, es folgte die Entlastung.
Der Bericht der Jugendreferentin wurde durch die Vorsitzende verlesen, da Anja Gottwalz krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte.
Geehrt wurden für 40 Jahre aktives Singen Renate Fey (Concordia Langsdorf), für 50 Jahre Monika Jung (Harmonie Birklar), Marie-Luise Sann (Condordia Liederkranz Ettingshausen), für 60 Jahre
Gerhard Dörmer (Cäcilia 1838 Lich), für 65 Jahre Gerhard Münch (Cäcilia 1838 Lich), für 70 Jahre und zudem 60 Jahre Vorstandsarbeit Werner Knöß (Eintracht Ober-Bessingen), für 70 Jahre Wolfgang
Kaiser (Eintracht 1844 Berstadt), Wilhelm Konrad (Eintracht Villingen) und Berthold Ester (Eintracht Villingen).
Das Cho(h)rwurm-Festival im Laubacher Schlosspark bildet den Auftakt für eine ganze Konzertreihe
Laubach (hgt). In der idyllischen Residenzstadt Laubach erklangen am Wochenende Hunderte von Stimmen. War doch das Fesival »Cho(h)rwurm« angesagt. Der wunderschöne Schlosspark,
der zum Verweilen und Ausruhen einlädt, bildete den idealen Ausgangspunkt für dieses große Festival, das zum Start der Schlossparkkonzerte, in neuem Kleid, den Auftakt bilden und die Chorszene in
der Region beleben und attraktiv machen soll.
Mit diesem Festival wollten der Chattia Sängerbund mit Organisatorin Andrea Eller in Kooperation mit dem Ohm-Lumdatal-Sängerbund, vertreten durch Hans-Georg Teubner-Damster, sowie unter
Beteiligung der Stadt und dem Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Laubach die Menschen für das Singen in Chören motivieren. Wie wichtig dies sei, betonte Landrätin Anita Schneider in ihrer Rede
zur Eröffnung. In Chören zu singen, bedeute Gemeinschaft zu pflegen und zusammen Spaß zu haben. Gerade in der heutigen Zeit seien die Chöre auf neue Sängerinnen und Sänger angewiesen, um dieses
Kulturgut zu erhalten.
Dem schloss sich auch Bürgermeister Matthias Meyer an, der die Patenschaft für das Festival übernommen hatte und der Sparkasse Laubach-Hungen für die finanzielle Unterstützung dankte, von der
Sparkassendirektor Heiko Laidig gekommen war. Man war sich einig, auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen für den Chorgesang begeistert werden.
Neben den Auftritten zahlreicher Chöre aus der heimischen Umgebung, darunter dem Projektchor »Come Together« mit einem Teil der rund 200 Geflüchteten aus der Ukraine, einem Abendkonzert vom Chor
»Songlines« aus Lich und dem Blues Chor Laubach kamen noch sechs Workshops hinzu. Darunter unter anderem am Sonntag unter dem Motto »Mixed Voices« von Patrick Schauermann und seinem Chor sowie
»Jazzaffair« mit Markus Detterbeck. Zu hören waren auch der Spatzenchor, Kinderchor und Crescendo von der evangelischen Kirchengemeinde Laubach mit »The Lion King«, dem Irischen Segen und »This
is me« aus »The greatest Showman«. Die Sopranistin Magdalena Tomczuk trat zusammen mit dem »Voc’n Semble« des Frankfurter Opernchores auf. Außerdem machte am Sonntag der Singbus der Deutschen
Chorjugend im Laubacher Schlosspark Station. Im Rahmen des Programms »In jedem Ort ein Kinderchor« schickt die deutsche Chorjugend den SingBus bundesweit in Dörfer und Städte, Marktplätze und
Schulhöfe, um Menschen bei der Kinderchorgründung und Kinderchorarbeit zu unterstützen. Das nächste Schlossparkkonzert findet am 18. Juni ab 15 Uhr mit dem Musikverein Harmonie aus Dorn-Assenheim
wieder bei Kaffee und Kuchen, der auch beim Festival von den teilnehmenden Chören angeboten wurde, auf der Schlossparkbühne statt.
Laubach (bac). Sonne, ein laues Lüftchen und vor allem ein abwechslungsreiches Programm - dafür stehen die Laubacher Schlossparkkonzerte, deren diesjährige Auflage am Samstag begonnen hat. Doch
in diesem Jahr verlief die Eröffnung anders als gewohnt: Unter dem Motto »Wo der Cho(h)rwurm lauert« hatten der Chattia Sängerbund und der Ohm-Lumdatal-Sängerbund ein kreatives
Chorfestival-Programm erarbeitet, das neben den Auftritten von Chören auf zwei Bühnen auch Workshops für chorbegeisterte Sänger jeden Alters anbot.
Es war ein außergewöhnliches Mammutprogramm über zwei Tage, das Maßstäbe für künftige Aktivitäten setzte.
Wie vielfältig und bunt Chorgesang sein kann, das zeigten die sechs Workshops für die hochkarätige Referenten gewonnen wurden, die neue Ideen für die inhaltliche Gestaltung eines Chores
vermittelten. So widmete sich die Gesangslehrerin Felicia Brunner den jungen Talenten, um mit Bewegung und Spaß die Stimme zu entdeckeWERBUNG
Vor allem jüngeres Publikum im BlickViele der Workshops waren an ein jüngeres Publikum gerichtet, denn seit Jahren leiden die Chöre, gerade in den ländlichen Regionen,
unter einem massiven Mitgliederschwund. Dem wollten die Verantwortlichen mit dieser Art von Weiterbildung ein klares Zeichen entgegensetzen. Das Interesse an den Workshops
zeigte, dass die Intention die richtige war.
Am Sonntag wurden die Ergebnisse der Workshops dem breiten Publikum auf der Bühne im Schlosspark vorgestellt. Auch der Singbus der deutschen Chorjungend machte gestern Halt und lud zum Mitsingen
ein. Ein Puppentheater rundete das Festival ab.
Auf den beiden Bühnen gaben sich die rund 20 Chöre und Vocalensembles am Samstag und Sonntag quasi die Klinke in die Hand und zeigten eindrucksvoll, was Chorgesang alles leisten kann: Vom
klassischen Liedgut bis hin zu Swing, Jazz, Gospel und Pop war alles vertreten.
Die beiden Hauptorganisatoren Andrea Eller (Chattia Sängerbund) und Hans-Georg Teubner-Damster (Ohm-Lumdatal-Sängerbund) hatten das Chorfestival minutiös geplant, galt es doch neben den
Auftritten der Chöre auf den Bühnen die Workshops für die rund 100 chorbegeisterten Sänger und Sängerinnen zu organisieren: Das begann mit der Auswahl der Probenräume und endete mit der
Versorgung der Teilnehmer zur Mittagszeit. Dank einer Vielzahl von Helfern wurde dieser Kraftakt von allen bestens und zu aller Zufriedenheit bewältigt. Dank und Anerkennung für das ehrenamtliche
Engagement erhielten sie in den Eröffnungsreden von Bürgermeister Matthias Meyer und Landrätin Anita Schneider. Im Anschluss überreichte zudem Heiko Laidig, Vorstand der Sparkasse Laubach, den
traditionellen Spendenscheck in Höhe von 1 200 Euro. Ohne solche Förderungen wäre die Durchführung der Schlossparkkonzerte nicht möglich.
Der Name ist Programm: »Wo der Cho(h)rwurm lauert« haben die Initiatoren eine Veranstaltung benannt, die am 3. und 4. Juni Premiere feiert. Im Laubacher Schlosspark werden sich dann Hunderte
Sangesfreunde aus der Region, aber auch aus Frankfurt und Worms, ein Stelldichein geben. Und gewiss wird der eine oder andere »Ohrwurm« die Besucher nach Hause geleiten.
Die Idee traf von Beginn an den Geschmack des Publikums: Seit einem Vierteljahrhundert bereits lädt das Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Laubach zu Konzerten im Schlosspark ein. Meist sind es
Chöre oder Instrumentalgruppen aus dem Umkreis, die am Sonntagnachmittag die Besucher erfreuen. Passt das Wetter, sind die Plätze meist alle besetzt - zumal auch Kaffee und Kuchen locken.
Zum Auftakt der diesjährigen Konzertreihe vom 3. Juni bis 20. August wird etwas ganz Besonderes geboten: ein zweitägiges Festival mit Konzerten von Chören an beiden Tagen, Workshops,
Kindertheater und vielem mehr. Als Veranstaltung kooperieren der Chattia Sängerbund, der Ohm-Lumdatal-Sängerbund sowie die Stadt Laubach.
Die Idee dazu hatte Andrea Eller aus dem Laubacher Stadtteil Münster, die damit beim Kultur- und Tourismusbüro offene Türen einrannte. Eller ist Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes, hat sich
bereits mit der Gründung des Chors »Come together« um die Integration ukrainischer Flüchtlinge verdient gemacht.
Unter dem Motto »Wo der Cho(h)rwurm lauert« werden am ersten Juniwochenende Hunderte Stimmen die romantische Kulisse des gräflichen Parks erfüllen. Eller, die sich auch in der hessischen
Chorjugend engagiert, hofft darauf, das Festival werde die Chorszene in der Region beleben und attraktiv machen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen fürs gemeinsame Singen begeistert
werden. »Unser Ziel ist es, einem breit gefächerten Publikum die ›Chorwelt‹ neu zu präsentieren«, sagt Eller.
Die Besucher erwarten zum einen jeweils halbstündige Kurzauftritte von Chören der hiesigen großen Sängerbünde. Neben der festen Bühne am Kiosk wird eine zweite Richtung Schloss eigens aufgebaut.
Konzerte der Songlines aus Lich und der Mixed Voices aus Ortenberg kommen hinzu.
Doch auch »weit gereiste« Gäste sind dabei: Zum Ersten die »JazzAffair« aus Worms: Ein moderner gemischter Chor, der sich »Meisterchor des Chorverbandes Rheinland-Pfalz« nennen darf und mit
tollen Pop-Arrangements begeistert. Zum Zweiten »voc’n’semble«, ein Vokalquartett aus Mitgliedern der Oper Frankfurt
Gerade für all jene, die in der mittelhessischen Chorwelt bereits aktiv sind, ob nun in einem Nachwuchs- oder Erwachsenen-Ensemble, dürften die Workshops von Interesse sein. »Mit Bewegung und
Spaß die Stimme entdecken«, »Groovige Chormusik«, »Dreistimmig Singen für gemischten Chor«, »Was die Stimme alles kann«, »Popchor in Motion« sowie »Alte Stimme rostet nicht« lauten die Themen.
Für die Kleinsten kommt am Sonntag der »Singbus« - ein Truck, auf dessen Bühne Workshops mit einer Musikpädagogin, offene Proben, Familiensingen und Konzerte stattfinden können - vorbei. Die
deutsche Chorjugend möchte mit diesem Angebot bei der Kinderchorgründung und -arbeit unterstützen. Mit dabei ist auch die mobile Sing-und Kling-Ausstellung mit interaktiven Exponaten. Hier können
Kinder ihre Stimme, ihr Gehör, Mehrstimmigkeit und Rhythmus entdecken und musikalischen Prinzipien auf den Grund gehen.
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»Wir kennen unsere Kunden«
Neben multikulturellen Leckereien gibt es ein vielfältiges Kultur- und Begleitprogramm. Auch hier ist an die Kleinen gedacht, erwähnt seien das Puppentheater »König Pimp und die Mompeln« oder das
Filmprojekt von Anja Hahn. Neben der Röthgeserin werden weitere kulturtreibende Vereine aus Laubach zum Gelingen des Festivals beitragen. Gesponsert wird das durch das Förderprogramm »Impuls«
über den Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V.
Lich/Laubach (bac). Unter dem Motto »dem Frieden eine Stimme geben« gab der Laubacher Projektchor »Come Together« am Sonntagvormittag ein beeindruckendes Konzert im Kino Traumstern. Das Ensemble,
ein deutsch-ukrainisches Musikprojekt, war im September in Laubach unter der musikalischen Leitung von Sabine Spahn gestartet. Innerhalb weniger Wochen formte sie daraus einen leistungsfähigen
Chor, der - wie berichtet - Ende November seinen ersten Auftritt in Laubach feierte.
Neben dem eigentlichen Projektchor, der aus neun ukrainischen und 24 einheimischen Sängern und Sängerinnen bestand, wurde der Chor am Sonntag von den Kinderchören aus Nieder-Bessingen sowie der
evangelischen Kirchengemeinde Laubach und der Theodor-Heuss-Grundschule Laubach unterstützt.
Abgerundet wurde das Klangerlebnis durch verschiedene Soloeinlagen und ukrainische Lieder. Das Ergebnis war ein emotional bewegendes Chorkonzert.
Durch das abwechslungsreiche Programm führte souverän der Laubacher Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn. Die Schirmherrschaft über das Gesamtprojekt hatte der Laubacher Bürgermeister Matthias
Meyer; für das Sonntagskonzert lag die Schirmherrschaft bei dem Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert. Beide Bürgermeister wiesen in ihren Grußworten auf die Bedeutung der Solidarität mit den
Opfern des Krieges in der Ukraine hin. »Es gibt keine unterschiedliche Interpretation von Frieden«, fasste es Neubert zusammen.
Emotionales Konzerterlebnis
Ein Friedenskonzert für die Ukraine muss mit der Nationalhymne des Landes beginnen: Diese wurde sehr emotional von Olha und Dasha Hinshuk sowie Sergei Kalyna vorgetragen. In den eigentlichen
Konzertablauf starteten die Trompeter Karin Lorenz und Wolfgang Rössler mit der Anfangsmelodie des Prélude aus »Te Deum« von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als Eurovisionshymne. Auch
die Interpretation des Gospels »Amazing Grace« verfehlte nicht ihre Wirkung.
Der Projektchor hatte passend zu dem Motto anspruchsvolle Lieder herausgesucht, die zurückhaltend, aber verlässlich am Klavier begleitet wurden von Olga Hasse. Von Beginn an, beim ersten Lied,
»Sound of Silence« von Simon und Garfunkel, stellten sie ihre Polyphonie mit Erfolg unter Beweis, die ebenso bei »Adiemus« und bei dem John-Lennon-Song »Imagine« gefragt war. Bei letzterem
übernahm Robin Weber eindrucksvoll den Solopart. Gemeinsam mit den Kinderchören wurden die Songs »Look at the World« (John Rutter), »Wunder geschehn« (Nena) und »We are the World« (Michael
Jackson) gefühlvoll und mit sehr viel Herzblut vorgetragen. Dies führte gerade bei letztgenanntem Song zu Gänsehaut-Feeling; viele Zuhörer ließen ihre Mobiltelefone aufleuchten.
Doch mit dem reinen Zuhören war es bei diesem Konzert nicht getan: So forderte Dirigentin Spahn nachdrücklich zum Mitsingen beim Kanon »Dona nobis pacem« und bei »We are the World« auf, dem gern
nachgekommen wurde.
Andrea Eller, die Vorsitzende des Chattia Sängerbundes und Mitglied der Chorjugend Hessen, hatte den Aufruf zu dem Programm »Sing for Peace« der Chorjugend Hessen gelesen. »Ich dachte, das wäre
etwas für uns«, sagte sie am Sonntag rückblickend zur Organisation der Veranstaltung. Neben vielen ideellen Unterstützern erhielt das Projekt auch eine finanzielle Zuwendung durch die »Deutsche
Stiftung für Ehrenamt und Engagement«.
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Nachbarschaftshilfe besonderer Art
Ob der Laubacher Projektchor »Come Together« weiter existieren kann, das hänge letztlich auch von der Unterstützungsbereitschaft der jeweiligen Institutionen ab, erläuterte Eller. Doch sie gab
sich optimistisch.
Laubach (tb). »Die Mehrheit unserer Bevölkerung«, zeigt sich Bürgermeister Matthias Meyer erfreut, »hat eine positive Einstellung gegenüber Geflüchteten.« Die 242 Ukrainer eingerechnet, machen
die inzwischen knapp vier Prozent der Gesamtbevölkerung aus (siehe auch Kasten).
Im GAZ-Gespräch dankte Laubachs Verwaltungschef vor allem den Ehrenamtlern von »Laubach hilft« um Joachim M. Kühn, die sich seit März verstärkt um die Leidtragenden des von Putin vom Zaun
gebrochenen Krieges kümmern: »Ein tolles Netzwerk der Hilfe.« Das sich übrigens keineswegs auf die Kernstadt beschränke, wo das Gros der Flüchtlinge wegen der hier konzentrierten
Gemeinschaftsunterkünfte lebe.
Als Beispiele erwähnte er etwa die Gonterskirchener um Klaus Rühl. Oder jene Röthgeser, die eine muslimische Familie aufgenommen haben, die bereits bei der 700-Jahr-Feier »voll integriert war«.
Oder jene Laubacher, die leer stehende Gebäude an Geflüchtete vermietet hätten, die sie eigentlich für die Enkel reservieren wollten. Oder Jörg Krüger, durch dessen Initiative Ukrainer im VfB
Ruppertsburg Sport treiben.
Meyer appellierte hier an die Vereine, die Chancen zu erkennen, neue Leute zu gewinnen. Gerade bei den Ukrainern sieht er ein starkes Interesse, sich einzubringen.
Hohe Standards
Einen weiteren Beleg einer Willkommenskultur sieht der Bürgermeister im Chor »Come together«, der Menschen aus Laubach und der Ukraine im Gesang zusammengeführt hat (die GAZ berichtete).
Gemeinsames Singen, das Erleben kultureller Vielfalt, von Vielstimmigkeit auch im übertragenen Sinne sei schließlich eine große Bereicherung, machte Meyer deutlich.
Dass die Mitglieder des Chors sich frei von Vorgaben die Stücke aussuchen, »die für sie wichtig sind«, betonte an dieser Stelle Andrea Eller. Wie die Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes und
Initiatorin des Chors anfügte, sei das ambitionierte, durch die Bundesstiftung für Ehrenamt und Engagement geförderte Projekt bis April gesichert. Mindestens. Eller: »Es bleibt bestehen, solange
ich es finanzieren kann.«
Nicht nur Eller, auch andere Münsterer bringen sich ein, zumal da im Sommer das ehemalige Gasthaus »Zum Hirsch« zur Gemeinschaftsunterkunft geworden ist. Bald darauf hatten Bürger den Menschen,
die oft nur mit einem Koffer oder einer Reisetasche angekommen waren, Fahrräder und Kinderspielzeug besorgt oder einen Fahrdienst organisiert. In der Adventszeit stellten sie ein Begegnungsfest
auf die Beine, zu dem zahlreiche Einheimische kamen.
Wieder Meyer stellte die gute Zusammenarbeit mit den Schulen heraus, wo rasch Integrationsklassen gebildet, auch dank einer Lehrkraft aus der Ukraine viel für das Erlernen des Deutschen getan
worden sei. Probleme sieht man hingegen bei den Sprachkursen für Erwachsene. Kühn kritisierte deutlich, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gehe nicht von seinen hohen Standards runter,
verlange, etwa von Lehrkräften auch eine Pädagogikausbildung. »Die Vermittlung der Sprache könnte viel schneller gehen«, beklagte Laubachs Stadtverordnetenvorsteher.
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Einbruch ins Vereinshaus
Als positives Gegenbeispiel erwähnten Kühn und Meyer am Ende, dass zum neuen Jahr weitere Sprachkursmodule in Laubach etabliert werden können. »Gerade für Mütter kleiner Kinder ein großer
Vorteil, da sie nicht mehr nach Gießen müssen.«
Laubach (dis). Vor zahlreichen Besuchern trat am Samstag erstmals der deutsch-ukrainische Chor »Come together« auf. Das Konzert in der Stadtkirche war in das Programm des Laubacher
Weihnachtsmarktes eingebunden. Gegründet hatte sich das Ensemble auf Initiative der Vorsitzenden des Chattia-Sängerbundes, Andrea Eller (die GAZ berichtete ausführlich), die auch das Konzert
organisiert hatte und nun die Gäste begrüßte, darunter Bürgermeister Matthias Meyer als Schirmherrn und Landrätin Anita Schneider.
Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn hatte die Moderation übernommen und hieß Pfarrer Jörg Niesner willkommen. Betont wurde in den Begrüßungsworten die Bedeutung eines solchen Konzerts, das
unter dem Motto »Sing for Peace - Sing für den Frieden« auf den Krieg in der Ukraine und das Leiden der Menschen mit Tod und Vertreibung aufmerksam machte.
Zum Auftakt erklang die Pastorale »Macht hoch die Tür« von Johann Sebastian Bach, dargeboten von Organistin Anja Martiné. Es folgte die Nationalhymne der Ukraine, vorgetragen von den zwei
ukrainischen Sängerinnen Olha und Dasha; das Publikum erhob sich von den Plätzen.
Begeisterter Beifall
Der Projektchor unter Leitung von Sabine Spahn (Alsfeld) brachte »Sound of Silence« und »Dona Nobis Pacem« zu Gehör, das mit der gesamten Gemeinde gesungen wurde. Es schloss sich ein
Solo-Liedvortrag der ukrainischen Sängerin Svitlana an. Der Jugendchor der evangelischen Gemeinde sang den Lennon-Klassiker »Imagine« sowie »The peace of the earth«, bevor Ballettmeisterin Nelli
Syupyur die Bühne vor dem Altar betrat und mit »Mariupol« und »Requiem« zwei Tänze in beeindruckender Performance darbot. Für die Lieder »Shchedryk«, »Tebe Pojem« und »Heal the world« vom
Projektchor sowie für die Beiträge »Look at the world«, »Wunder geschehn« und »We are the world« vom Kinderchor der evangelischen Gemeinde und den Grundschülern der Theodor-Heuss-Schule gab es
lang anhaltenden Beifall
Nach Dankesworten von Andrea Eller beschloss der Projektchor mit »Adiemus« das besondere Konzert und entließ die Besucher auf den Weihnachtsmarkt. Im evangelischen Gemeindehaus boten ukrainische
Frauen leckere Spezialitäten aus ihrem Heimatland an. Bei freiem Eintritt zum Konzert wurde um eine Spende gebeten.
Hungen (pm). Zum Delegiertentag hatte der Chattia-Sängerbund kürzlich nach Inheiden eingeladen. Nach einer gelungenen musikalischen Einleitung des Gastgeberchores Gesangverein »Eintracht« 1877
Inheiden, unter anderem mit dem Lied »California Dreaming«, begrüßte Andrea Eller die Delegierten der Mitgliedvereine. In einer Schweigeminute wurde der Verstorbenen gedacht, in diesem Jahr
besonders an Ehrenvorstandsmitglied Ernst-Ludwig Reitz.
Coronabedingt fiel der Jahresbericht der Vorsitzenden recht kurz aus. Sie berichtete über den Workshop »Zukunftswerkstatt«, den der Chattia- Sängerbund kostenfrei im August für seine Mitglieder
angeboten hatte. Außerdem berichtete sie über ihre Mitarbeit im Arbeitskreis »Bedarfsanalyse« des Hessischen Sängerbundes und über das Chorprojekt »Singing For Peace«, das durch die Stiftung
Engagement und Ehrenamt unterstützt wird und in Laubach stattfindet (die GAZ berichtete).
Außerdem informierte sie die Versammlung über den Rücktritt des Bundeschorleiters Rainer Geitl, der aus persönlichen Gründen dieses Amt nicht mehr ausüben kann. Die Versammlung dankte Geitl für
die gute Zusammenarbeit.
Rechnerin Heidrun Meyer verlas den Kassenbericht, in dem ein kleines Minus zu verzeichnen ist. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass der Sängerbund in den vergangenen beiden
Jahren wegen der Pandemie keine Beiträge erhoben hatte. Die Kassenprüfer Gerlinde Wenzel und Reinhart Weber bescheinigten Meyer eine einwandfreie Kassenführung. Die Versammlung wurde um
Entlastung des Vorstandes gebeten und gab diesem einstimmig statt.Anja Gottwalz berichtete über ihre Aktivitäten als Jugendreferentin. Demnach sind die »Notenhopser« und die »Melody Kids« aus
Ettingshausen aktiv. Gottwalz motivierte die Mitgliedsvereine zur Gründung von Kinder- und Jugendchören und bot ihre Unterstützung dazu an.
Der seitherige Vorstand wurde einstimmig wieder gewählt: Vorsitzende Andrea Eller, stellvertretende Vorsitzende Sigfried Häuser, Rechnerin Heidrun Meyer, Schriftführerin Gunda Hundeborn sowie die
Beisitzer Peter Erhard, Felix Ebinger, Friedel Oberheim und Anke Wagner wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zur neuen Bundeschorleiterin wurde einstimmig Sabine Spahn aus Alsfeld gewählt.
Vorsitzende Eller ehrte Reinhard Weber (25 Jahre Schatzmeister), Helmut Köstler und Hannelore Weber für je 40 Jahre sowie Hans-Karl Gilbert für 65 Jahre aktives Singen.
Seminar 27.08.2022
„Mitglieder finden und Mitglieder binden“
Chattia Chöre blicken in die Zukunft
Kürzlich veranstaltete der Chattia Sängerbund ein Seminar „Zukunftswerkstatt“ für seine Mitgliedchöre. Andrea Eller, Vorsitzende des CSB, freute sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Dr.
Kai Habermehl, von der deutschen Chorjugend begrüßen zu können. Im Seminar ging es darum wie man neue Mitglieder finden und auch binden kann. Dieses Problem gibt es in nahezu allen Vereinen.
Dabei spielt die Altersgruppe gar nicht eine so große Rolle. In jeder Altersgruppe gibt es Singwillige. Dies konnte anhand einer Statistik aufgezeigt werden. Wichtig ist es vorher zu überlegen
welche Altersgruppe man ansprechen möchte. Es müssen Konzepte erarbeitet werden in denen festgelegt wird wohin die Reise im Chor zukünftig gehen soll. Projekte sind anzustreben, das Repertoire
ist zu durchleuchten, Chornamen zu überdenken sowie Offenheit und Transparenz durch den Vorstand. Sehr wichtige Punkte sind die Gemeinschaft sowie auch der Spaßfaktor. Dieser sollte auf keinen
Fall fehlen. Durch Teamprojekte können alle mit eingebunden werden und sich so dazugehörig fühlen. Entscheidungen können gemeinsam getroffen werden. Eine strenge Hierarchie ist nicht mehr
gewollt. Das kurzweilige Seminar wurde mit in Teams erarbeiteten Projekten beendet. Motiviert und mit
vielen Ideen, Anregungen und Anleitungen sowie einem Skript brechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Richtung Heimatchor auf. „Schön wäre es, das neu erlernte Wissen nun anzuwenden, um neue
Mitglieder zu finden und zu binden. Das wünsche ich mir“, so Frau Eller.
Bericht Redaktion, Gießener Allgemeine vom 16.08.2021
Besondere Auszeichnung für vier langjährige Ehrenamtliche
VonRedaktion
Hungen (pm). Anlässlich der Delegiertenversammlung des Chattia-Sängerbundes (CSB) am Samstag in Inheiden überreichte Landrätin Anita Schneider vier verdienten Chor-Mitgliedern den Ehrenbrief
des Landes Hessen und des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. In ihrer Laudatio ging Schneider auf das Ehrenamt, die Vereinsarbeit und die Coronapandemie ein.
»Ich fürchte, ich muss auch singen«, sagte sie, als sie die Arbeit und das Engagement der Chöre im Dorf für die Gemeinschaft würdigte. Nachdem die Politik einst aus den Vereinen erwachsen
sei, komme sie heute wieder zurück in die Vereine, so Schneider weiter. Die Vereinsarbeit lebe vom Ehrenamt, aber ohne Ehrenamt gebe es auch keine Vereine. So freue sie sich, dass sie
Mitarbeiter in verantwortungsvollen Positionen mit dem Landesehrenbrief würdigen dürfe. Es sei eine ganz besondere Auszeichnung, die der damalige Ministerpräsident Albert Osswald 1973 ins
Leben gerufen habe, erklärte die Landrätin.»Impfen ist das Mittel gegen Corona«, sagte Schneider, Impfen mache das Leben in der Gemeinschaft wieder möglich. »Sie alle haben eine schwere Zeit
gehabt«, in der vieles nicht möglich gewesen sei. Auch die digitalen Formate hätten es nicht gebracht. Denn gemeinsam singen sei auch ein Stück weit gemeinsam leben. Jetzt wolle sie vier
verdiente Frauen und Männer für insgesamt 90 Jahre Ehrenamt auszeichnen.
Thomas Schnurr erhielt für 18 Jahre Vorstandsarbeit im Gesangverein Liederkranz Hungen als derzeit 1. Vorsitzender, zuvor auch 2. Vorsitzender und Geschäftsführer, die Auszeichnung.
Von 2007 bis heute ist Christa Spamer Schriftführerin des Gesangvereins Concordia Langsdorf. Ihre 14 Jahre ehrenamtliches Engagement wurden ebenfalls mit dem Landesehrenbrief gewürdigt.
40 Jahre im Ehrenamt ist der Eberstädter Volker Weisel engagiert, davon neun Jahre in der Politik als Stadtverordneter der Stadt Lich und Ortsbeirat von Eberstadt. Zudem ist Volker Weisel
seit 27 Jahren Vorsitzender des Gesangverein Liederkranz Eberstadt, dem er davor neun Jahre als 2. Vorsitzender gedient hat. In der evangelischen Kirchengemeinde Eberstadt/Kloster Arnsburg
ist er seit zwölf Jahren Mitglied des Kirchenvorstandes.
Gerlinde Wenzel führt den Gesangverein Concordia Langsdorf seit 2007 als Vorsitzende. Davor war sie drei Jahre 2. Vorsitzende. Seit 1997 engagiert sie sich zudem jede Woche in der Langsdorfer
Bücherei als ehrenamtliche Helferin.
Gemeinwesenprofitiert
Durch den Chattia-Sängerbund wurden Josef Deisinger, Werner Fuchs, Horst Jüngel, Helmut Müller, Kurt Müller, Gerhard Schäfer und Karl-Heinz Weil, alle Germania Bellersheim, für ihr mehr als
65 Jahre dauerndes aktives Sängerleben geehrt. Die Ehrungen endeten mit einem Zitat von Franz von Assisi: »So ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.«
Thomas Schnurr, 1. Vorsitzender von Liederkranz Hungen, hatte die Veranstaltung eröffnet. Die letzten 14 Monate seien keine leichte Zeit für die Chöre und Musiker gewesen, sagte der Hungener
Bürgermeister Rainer Wengorsch, weil Singen und Musizieren lange Zeit verboten gewesen sei. Gemeinsames Musizieren führe Menschen zusammen. Davon profitiere auch das Gemeinwesen, denn
Gemeinsinn und Zusammengehörigkeit werden gestärkt. Die Chöre bereiteten den Menschen Freude und vermittelten Zuversicht, erklärte der Bürgermeister.
Die Delegierten hörten die Berichte der Vorsitzenden Andrea Eller, der Rechnerin Heidrun Meyer, der Jugendreferentin Anja Gottwalz und der Kassenprüfer. Andrea Eller stellte ihrem Bericht ihr
kleines Gedicht »Singen ist gesund« voran, in dem es heißt, »wer nicht atmet, der singt schlecht« und »die Wahrheit, die ich euch kund, vieles Singen ist sehr gesund«.
Bericht von Patrick Dehnhardt, Gießener Allgemeine vom 9.11.2020
Perspektiven für 2021 fehlen
Die Winterzeit haben die Chöre bereits abgeschrieben. Auch die Aussichten für das kommende Jahr sind düster. "Uns fehlt die Lobby", sagt Andrea Eller. Von der lokalen Politik fühlt sich die Szene
mitunter alleingelassen.
In der Chorszene herrscht Frust. Während im Sommer Proben im Freien stattfanden und die Chöre sich Gedanken über Hygienekonzepte für die kalte Jahreszeit machten, scheint aus Sicht vieler
Akteure dies auf politischer Ebene versäumt worden zu sein. "Der Chorszene fehlt leider die nötige Lobby", sagt Andrea Eller vom Chattia-Sängerbund.
Einer der Betroffenen ist der Licher Philipp Langstroff. Er arbeitet als Chorleiter für mehrere Ensembles in der Region. Beim ersten Lockdown im Frühjahr gab es Finanzhilfen für zahlreiche
Branchen - die Chorleiter aber gingen leer aus. Dass es nun im November anders laufen soll, er zumindest 75 Prozent der Einnahmen des Vorjahresmonats erhalten soll, findet er zwar gut. "Es
ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was ist mit März bis Oktober und den kommenden Monaten?"
Langstroff hat sich in den Krisenmonaten mit einem Tretautoverleih ein zweites Standbein geschaffen. Zudem haben ihm einige Vereine weiterhin einen Teil des Gehaltes gezahlt, sodass er über
die Runden kam. Das jedoch sei keine Dauerlösung, sagt Langstroff, da ohne Einnahmen durch Konzerte und Auftritte die finanziellen Reserven der Chöre endlich sind. "Dies lässt sich seitens
der Vereine nicht unbegrenzt fortführen", bestätigt Klaus Kummer vom Sängerbund Hüttenberg-Schiffenberg.
Im Sommer starteten viele Chöre wieder einen Probenbetrieb - meist im Freien. Die Sängerbünde unterstützten dabei: "Wir hatten unsere Mitgliedsvereinen recht früh Tipps und Beispiele für
geeignete Hygienekonzepte weitergegeben", sagt Kummer.
Langstroff berichtet, wie Chöre auf freien Plätzen probten, mit mehreren Metern Abstand zwischen den Sängern. Mit seinem Gießener Chor Aqueerious sei er auch einmal in eine Kirche gegangen,
um dort zu üben. "Das war eine Vollkatastrophe." Durch den starken Hall sei es "einfach nur laut" geworden, mit Gesang habe dies wenig zu tun gehabt. Mit der Garbenteicher Liederblüte konnte
er zwischenzeitlich in der Dorf-Güller Klosterwaldhalle proben, bis man aufgrund der gestiegenen Inzidenz vorsorglich den Betrieb einstellte.
Doch nicht überall durften die Sänger in die Dorfgemeinschaftshäuser und Hallen. Beim Chattia-Sängerbund ist man darum über das Verhalten einiger Kommunen verärgert. "Man kann nicht
verstehen, dass Sportvereine die Hallen nutzen durften und Chöre nicht. Hart erarbeitete Hygienekonzepte wurden zum Teil noch nicht einmal angesehen", sagt Eller. Die Nutzung der
Räumlichkeiten werde den Sängern mit Verweis auf die Aerosole verwehrt. "Sportler verbreiten offensichtlich während eines Trainings keine Aerosole", kommentiert die Vorsitzende ironisch.
Die Winterzeit hat man gesangstechnisch nun abgeschrieben. "Es steht derzeit zu befürchten, dass es ein gesanglich trauriges Weihnachten wird", sagt Kummer. Einige Chöre hätten sich zwar auf
Weihnachtsveranstaltungen im Freien vorbereitet. Da nun erneut keinen Proben mehr möglich sind, dürfte es aber wohl für Auftritte nicht mehr reichen. Langstroff sagt: "Es wird definitiv ein
Weihnachten ohne Chorgesang."
Wenn im Frühjahr die Fallzahlen sinken und Proben wieder möglich sein sollten, erwartet Langstroff einen Neustart fast bei Null: "Das ist wie bei einer Bundesligamannschaft, die ein Jahr lang
nicht spielen durfte." Er vermutet, dass mindestens 70 Prozent der Sänger zurückkehren werden. "Ich gehe davon aus, dass die Chöre, die bis zuletzt gesungen haben, wieder starten." Der
Gruppenzusammenhalt spiele dabei eine große Rolle. Jedoch: "Die Chöre, die bis zuletzt nichts gemacht haben, werden dann auch nicht wieder starten." Eller hält "die weiterhin perspektivlose
Zukunft für 2021" für schlimmer als den erneuten Lockdown. Kummer pflichtet dem bei: "Es fehlen jegliche Ziele für die nächsten Monate. Derzeit kann niemand sagen, wann und in welcher Form
überhaupt Veranstaltungen möglich sind."
Die Sängerbünde hätten ihre Probleme gerne den Verantwortlichen geschildert. Ein Termin am 3. November mit der Landrätin wurde jedoch abgesagt. "Ich hätte mir sehr gewünscht, dass man sich zu
einer Online-Konferenz entschieden hätte", sagt Eller.
Die Kommunen müssten geeignete Räume freigeben, in denen der Probenbetrieb unter möglichst idealen Hygienebedingungen stattfinden kann, fordert Kummer. Zudem müssten die nach den jeweils
geltenden Regeln entwickelten Hygienekonzepte auch akzeptiert werden.
Eller sagt: "Wir müssen unbedingt über die Zukunft diskutieren. Die Gesangvereine brauchen eine Perspektive für das kommende Jahr - und nicht nur die Gesangvereine. Wir müssen dringend damit
beginnen, in eine Zukunft mit Corona zu blicken. Sonst wird die Kulturlandschaft bald nicht nur um die Chorszene ärmer sein."
Gießener Allgemeine vom 25.11.19
Nur noch zwei Kinderchöre
vonConstantin Hoppe,Foto: con
Reiskirchen(con). Ehrungen und Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr 2019: Der Chattia-Sängerbund traf sich nun zu seinem Delegiertentag im Dorfgemeinschaftshaus
Hattenrod.
Vorsitzende Andrea Eller berichtete, dass die Zahl der Mitgliedsvereine im vergangenen Jahr auf 23 stieg, nachdem der Gesangverein "Eintracht" Unter-Widdersheim dem Bund beigetreten ist.
Auch startete am 2. November der neu gegründete "Chattia-Chor" mit rund 40 Sängern unter Leitung von Hermann Wilhelmi. Der Chor wird am 30. April zum Chorfest nach Leipzig reisen und dort
auch auftreten.
Was den Sängerbund nach wie vor umtreibt - wie viele Vereine - ist die Nachwuchsarbeit: Lediglich zwei Mitgliedsverein - Inheiden und Ettingshausen - haben noch aktive Kinderchöre. "Die
Inheidener Kinder bereicherten mit ihrem Auftritt die Veranstaltung Herbstzauber im Oktober und werden noch einen weiteren Auftritt am zweiten Advent haben", berichtete Jugendreferentin
Anja Gottwalz. Die Jüngsten in Ettingshausen werden den Gottesdienst am ersten Advent mit einem Auftritt umrahmen.
Die älteren Kinder aus Ettingshausen, die "Melody Kids", nahmen in diesem Jahr am Beratungssingen des Sängerbundes teil und erhielten dabei eine "sehr gute" Bewertung. "Trotz aller
Widrigkeiten hoffen wir, dass alle Kinderchöre auch weiterhin bestehen werden und das Singen im Chor so zu einem festen Bestandteil im Leben der Kinder wird", sagte Gottwalz abschließend.
Ein besonderes Projekt läuft derzeit bei den Ettingshäuser Chören: Diese suchen weitere Sänger, die sie bei ihrem großen Musical-Projekt "Anatevka" (Fiddler on the Roof) unterstützen
wollen. Das Musical ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Theatergruppe Ettingshausen und dem Jungen Sinfonieorchester Wetzlar und soll am 20. und 21. Juni 2020 in der Stadthalle Wetzlar
aufgeführt werden.
Zum Delegiertentag standen auch Ehrungen verdienter Mitglieder des Sängerbundes an: Seit 40 Jahren kann sich der Gesangverein "Cäcilia" Lich auf die Stimme von Hermann Dieruff verlassen -
so lange ist er bereits als aktiver Sänger seinem Verein treu. Ebenfalls seit 40 Jahren aktiv ist Elly Schäfer vom Gesangverein "Liedertafel" Trais-Horloff. Seit 60 Jahren singt Hermann
Prochaska beim GV "Eintracht" Inheiden. Und für 25 Jahre Vorstandsarbeit im Chattia Sängerbund wurde Jugendreferentin Anja Gottwalz ausgezeichnet.
Gießener Allgemeine, 23.09.2019
Foto: la
Melody Kids" feiern 20. Geburtstag
vonRedaktion
Reiskirchen (la). Vor 20 Jahren wurde ein Chor gegründet, der ein besonderes Ziel hatte: Er sollte Kinder für die Musik begeistern und sie so für den Gesangverein interessieren. Am 19.
August 1999 erblickte der Chor "Melody Kids" das Licht der Welt. Seitdem singen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren in der Formation des Gesangvereins Ettingshausen. Der
Geburtstag wurde mit einem Konzert in der Sport- und Kulturhalle gebührend gefeiert.
Name "Kinderchor 2" gefiel nicht
Begonnen hatte es 1998 mit der Gründung der "Notenhopser", eine Zusammenarbeit mit der Grundschule. Schnell wurde bei den "Notenhopsern" die Freude am Gesang vermittelt und am Ende des
ersten Jahres waren es bereits über vierzig Kinder. Wider Erwarten gab es recht bald ein Problem, allerdings erfreulicher Art: Nach einem Jahr verließen die Viertklässler die Grundschule,
die Aufgabe war nun, diese in einen neuen Chor einzubinden. Es wurde der "Kinderchor 2" gegründet - eine Bezeichnung, die niemandem gefiel. Der Name "Melody Kids" geht da doch schöner von
der Zunge.
Chorleiter Axel Pfeiffer erklärte, dass englische und deutsche Lieder gesungen werden. Diese Mischung begeistere die jungen Sänger. Das gelang auch am Samstagabend den zwölf Stimmen der
"Melody Kids".
Melanie Keil und Viola Becker erinnerten an die Gründung und gesangliche Entwicklung der "Melody Kids", die mit dem Lied "Child of the universe" die Verbindung mit der großen
Weltgemeinschaft besangen und die Veranstaltung eröffneten. Mit "For the beauty of the earth" und "Cantate Domino" folgten Lob- und Danklieder.
Musikalischer Gast war der Chor der siebten und achten Klasse der Liebigschule Gießen, der unter der Leitung von Peter Schmitt das Programm bereicherte. Es folgten "All of me" von John
Lennon und "Does your mother know" von der schwedischen Popgruppe ABBA. "Marmor, Stein und Eisen bricht" hieß es zum Abschluss.
Die Jugendreferentin des Chattia-Sängerbundes, Anja Gottwalz, gratulierte und lobte das Engagement der "Melody Kids". Besonderes Lob gab es für Pfeiffer, der seit 2007 die musikalische
Leitung inne hat. Ihm gelinge es hervorragend, die Umbrüche in den Chören zu bewältigen. So müssten die Schüler des ersten Schuljahres bei den "Notenhopsern" und die des fünften
Schuljahres neu bei den "Melody Kids" integriert werden. Monika Keil und Jessica Pfeiffer betreuen die Chöre.
Beide Ensembles seien sehr engagiert, machten auch durch öffentliche Auftritte positiv auf sich aufmerksam und seien an Veranstaltungen der Erwachsenenchöre beteiligt, zog Gottwalz ein
positives Fazit. Sie dankte den Eltern, die ihren Nachwuchs bei ihrer Sängertätigkeit unterstützen.
Der Chor "Young Generation" versäumte es nicht, den "Melody Kids" musikalisch zu gratulieren, natürlich mit "Happy for the birthday", "Music is my life" und "We are the young".
Verabschiedet wurde sich mit "Schwarz oder Weiß". Von den Konzertbesuchern verabschiedeten sich die "Melody Kids" unter anderem mit "When you believe" aus "Der Prinz von Ägypten".
Langanhaltender Beifall war der Dank des aufmerksamen Publikums an alle Chöre.
Gießener Anzeiger, 19.04.2019
Christiane Linke, Angelika Kahle und Andrea Eller zeichnen Gießener Anzeiger am 19.042019langjährige Vereinsmitglieder aus: Helmut Römer, Walter Nachtigall, Herbert Müller, Helene Fritz,
Renate Rücker, Elke Heinz, Paul Damer, Waltraud Müller, Irene Keil und Ernst Fritz (v.l.). Foto: Brümmer
OBER-BESSINGEN - 13 Jubilare und ein neuer Vorstand: Das waren die Ergebnisse der Jahreshauptversammlung beim Gesangverein Eintracht Ober-Bessingen.
Vorstandsmitglied Helmut Brümmer ließ zunächst das abgelaufene Jahr Revue passieren und erinnerte an die zahlreichen Gelegenheiten, bei denen vor allem der Gemischte Chor der Eintracht
musikalisch das Dorfleben bereichern konnte. Musikalische Höhepunkte des Jahres waren das Konzert im Rahmen der Licher Kulturtage und das Adventskonzert in der Ober-Bessinger Kirche. Geprägt war
das Jahr 2018 von der Zusammenarbeit mit dem Gesangverein Concordia Langsdorf: gemeinsame Proben, gemeinsame Auftritte und seit September das gemeinsame Chorprojekt zum Einstudieren der Deutschen
Messe von Schubert. Die Deutsche Messe wurde vor einigen Wochen mit viel Erfolg zwei Mal präsentiert, ein drittes Mal soll noch folgen.
Leider musste der Gesangverein Rückschläge verkraften: Im Frühjahr 2018 löste sich wegen rückläufiger Mitgliederzahl der Chor "Al Dente" auf. Und vor einigen Wochen, kurz vor den
Schubert-Konzerten, musste der langjährige Chorleiter Thomas Kiersch seinen Abschied verkünden.
Die Frage zu lösen, wie es nun im Verein und mit dem Singen weitergeht, wird die Hauptaufgabe für den neuen Vorstand. Als Vorstandsteam gewählt wurden Werner Knöß, Helmut Römer und Dieter
Jox. Beisitzer sind Wichtrud Feldhans und Helmut Brümmer.
Der alte Vorstand und Andrea Eller, Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes, nahmen die Ehrungen der Jubilare vor. Geehrt wurden Helene Fritz, Elke Heinz, Irene Keil und Renate Rücker für 40
Jahre Mitgliedschaft, Herbert Müller für 50 Jahre, Waltraud Müller und Helmut Römer für 65 Jahre Mitgliedschaft, sowie Paul Damer, Walter Nachtigall und Ernst Fritz sogar für 70 Jahre Treue
zum Verein.
Gießener Anzeiger, 25.03.19
15 Chorgruppen beim Beratungssingen des Chattia-Sängerbundes in Lich
Von hju
vor 16 Stunden
Im Rahmen der Licher Kulturtage hatte der "Chattia"-Sängerbund seine Mitgliedsvereine zum Beratungssingen eingeladen, 13 Chorgruppen waren vertreten.
LICH - Im Rahmen der Licher Kulturtage hatte der "Chattia"-Sängerbund seine Mitgliedsvereine zum Beratungssingen in die Aula der Licher Erich Kästner-Schule eingeladen. Vorsitzende Andrea
Eller freute sich, dass neun Vereine des Sängerbundes mit 13 Chorgruppen vertreten waren.
Zwei ausgewählte Stücke trug jeder teilnehmende Chor vor. Im Anschluss kommentierte Chorleiter Ernie Rhein (Niedernhausen) die vorgetragenen Lieder und gab Tipps, Anregungen und Kritik,
wie man die Vorträge verbessert präsentieren kann. Rhein, der einen Lehrauftrag für das Fach Chorleitung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt innehat, sprach
die musikalische Gestaltung, Intonation, Rhythmik, Tempo, Aussprache und vieles mehr an. Den Nachmittag eröffneten die "Harmony Voices" der Harmonie Münster, dirigiert von Arndt Roswag,
mit "Locus iste" und "You raise me up", dann folgte die Chorgemeinschaft Cäcilia und Frauenchor Lich, Männerchor Eintracht Inheiden, Männerchor "Concordia" Rüddingshausen, Gemischter Chor
"Eintracht" Villingen, Gemischter Chor "Liederkranz" Nonnenroth. Nach der Pause folgten: Sängerbund Ruppertsburg (Gemischter Chor), Gemischter Chor "Liederkranz Hungen/Frohsinn Steinheim"
sowie der Männerchor mit "Wiegenlied" und "Tage wie diese" (Chorleiter Hermann Wilhelmi). Den Abschluss des Programms machten die Ettingshäuser Chöre, alle dirigiert von Axel Pfeiffer,
der Teens-Chor, "Melody Kids", der Gemischte Chor sowie Young Generation.
Die Sängerinnen und Sänger der Chorgruppen präsentierten ein klangvolles Musikprogramm. Die ganze Bandbreite des Chorgesanges, von traditionell bis modern, rockig, poppig und klassisch,
war in den Liedbeiträgen zu hören. Zum Schluss dankte Andrea Eller allen Mitwirkenden und Ernie Rhein für diesen musikalisch gelungenen Nachmittag und hoffte, dass die Anregungen des
Beraters bei den Chören angekommen sind, um die gesangliche Bandbreite noch zu verbessern. Bei freiem Eintritt sorgte der Förderverein der Erich Kästner-Schule fürs leibliche Wohl der
Gäste.
Gießener Anzeiger, 21.03.2019
Die Ehrenden und der Geehrten beim Gesangverein Ruppertsburg. Foto: Wagner
Durch die vielen Auftritte mit dem damit verbundenen Stress sei schwierig gewesen neues Liedgut für singfähige Auftritte auszuwählen. Da die Liedauswahl aber vorher ehrlich besprochen worden sei,
waren die Darbietungen gut bis erfreulich, fasste der Leiter des Gesangvereins Ruppertsburg, Hermann Wilhelmi, das vergangene Jahr bei der Jahreshauptversammlung zusammen. Am Samstag, 23. März,
nimmt der Chor an einem Beratungssingen des Chattia Sängerbundes in Lich teil. Die Erkenntnisse werden dann in der Folgezeit umgesetzt und die Qualität verbessert.
Die Vorsitzende des Chattia Sängerbundes, Andrea Eller, Mitglied im Gesangverein Ruppertsburg zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über die Entwicklung des Gesangvereins. Während andere Chöre an
Mitgliederschwund litten, seien in Ruppertsburg neue Sängerinnen und Sänger hinzugekommen. Mit Gunda Hundeborn als Schriftführerin und Anke Wagner als Beisitzerin leiste Ruppertsburg personell
einen großen Beitrag am Vorstand des Chattia Sängerbundes.
In ihrem Jahresbericht ließ Schriftführerin Andrea Domladovac das abgelaufene Jahr Revue passieren. Gesungen wurde bei Trauergottesdiensten ebenso wie beim Treffen aller Wilhelmi-Chöre in
Hungen-Steinheim, bei Hochzeiten, runden Geburtstagen und mit dem Gesangverein Münster wurde das Schlossparkkonzert in Laubach gestaltet. Erstmals nach vier Jahren wurde wieder ein Dorfsingen
durchgeführt, das bei den Ruppertsburgern sehr gut ankam. Der gemischte Chor kam auf zwölf, der Heart Chor auf elf Auftritte und bei sieben Mal sangen beide Chöre gemeinsam. Von 37 Übungsstunden
besuchte Wilfried Kraushaar alle, Dieter und Elke Kraushaar 36 und Hans-Georg Diehl und Hans-Otto Schenk 35. Bei den Übungsstunden des Heart Chores besuchte Bernd Feyh 33 und Adelheid Worlitschek
32 von 36 Stunden.
Der von Rechner Hans-Georg Diehl vorgelegte Kassenbericht ließ auf eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft des Gesangverein Sängerbund Ruppertsburg hoffen.
Für 65 jährige aktive Sängertätigkeit wurde Wilfried Kraushaar, für 65 Jahre passiv Heinrich Diehl, für 50 Jahre aktiv Doris Ilona Wagner, für 50 Jahre passiv Gerlinde Port, sowie für 40 Jahre
passiv Karin Feyh- Stender und Ingrid Vogeltanz geehrt. Die Ehrungen wurden von der Vorsitzenden des Chattia-Sängerbundes Andrea Eller vorgenommen.
Gießener Allgemein - 25. Januar 2019
Chattia-Sängerbund spendet 500 Euro für Kloster Arnsburg
Zum »Tag des Liedes« hatte der Chattia-Sängerbund Mitte Oktober ins Dormitorium des Klosters Arnsburg eingeladen. 22 Chorgruppen des Sängerbundes trafen sich im Mönchssaal zum gemeinsamen Gesang. »Es war ein rundum
gelungenes Konzert«, bilanzierte Sängerbund-Vorsitzende Andrea Eller und versprach: »Wir kommen im Jahr 2020 wieder«. Bei freiem Eintritt wurden die Besucher der Veranstaltung seinerzeit um eine
Spende gebeten. Nun übergaben Eller und deren Stellvertreter Siegfried Häuser die stolze Summe von 500 Euro für den Freundeskreis Kloster Arnsburg an dessen stellvertretenden Vorsitzenden Bernd
Birkenstock und Geschäftsführerin Marion Knorr. Diese dankten für die großzügige Spende.
Der Sängerbund habe mit seinem Konzert erneut einen Beitrag zur kulturellen Nutzung der Klosteranlage geleistet. 2018 stand neben der Erhaltung der Mauerkronen und
Gebäude die Sanierung der Freilichtbühne auf dem Programm. In diesem Jahr werde das musikalische Märchen »Peter und der Wolf« vom Stadttheater Gießen auf der neuen Bühne aufgeführt. Das Geld des Sängerbundes
werde für die Erneuerung des Dachstuhls verwendet, informierte Birkenstock die Gäste.
»Concordia« ehrt treue Mitglieder
Zu einem Neujahrsempfang hatte der Gesangverein »Concordia« nun in den evangelischen Gemeindesaal eingeladen. Gerlinde Wenzel dankte allen aktiven Sängern sowie den Helfern und Chorleiter Thomas
Kiersch für ihr Engagement bei der »Concordia«. Anschließend ehrten Wenzel und die neue Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes, Andrea Eller, langjährige Mitglieder. Ilse Irmler konnte für 65 Jahre
und Waltraud Schwarz für 50 Jahre geehrt werden. Seit 40 Jahren sind Jürgen Jakob, Erwin Fleißner und Elke Schnabel Mitglieder der »Concordia«. Den aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesenden
Geehrten werden ihre Präsente vom Vorstand bei einem Hausbesuch überreicht werden.
Berichte 2018
Gießener Allgemeine, 10. November
2018
Gesangverein Cäcilia wird 180 Jahre alt
Die Aktiven des Gesangvereins Cäcilia vor dem Licher Schloss im Jubiläumsjahr 1988, als das 150-Jährige gefeiert wurde. (Foto: moj)
Der Gesangverein Cäcilia 1838 Lich blickt auf geschichtsträchtige 180 Jahre Sängertradition zurück. Das Jubiläum wird am Samstag,
17. November, mit einem Herbstfest und dem 180. Stiftungsfest im Kultursaal des Bürgerhauses gefeiert.
Ab 19 Uhr singen der gemischte Chor der Chorgemeinschaft Cäcilia und Frauenchor Lich, dirigiert von Hermann Jung, sowie die Shanty-Crew der Marinekameradschaft Lich. »Die fidelen Zwei« Klaus Heller und Reinhard Weil spielen zum Tanz auf. Die Gäste werden zum Mitsingen eingeladen, wobei die Texte auf
eine Leinwand projiziert werden, damit alle als Karaoke-Solisten mitmachen können.
Maßgeblich für die Gründung vor 180 Jahren war »Sattler Reuß der Vornehme«, der die Gründung eines Männergesangvereins anregte. Im Gasthaus Einhorn, dem heutigen Schlosscafé, trafen sich 80
Männer, die am 22. November 1838 einen Singverein gründeten. Heinrich Neeb hatte die Satzung des neuen Vereins ausgearbeitet. Erster Vorsitzender wurde Stiftslehrer und Organist Philipp Anthes.
Cäcilia gehörte 1858 zu den Gründern des deutschen Sängerbundes, der sich später in Lahntal-Sängerbund umbenannte.
1914 war man Gastgeber des 30. Bundesfestes des Lahntal-Sängerbundes. Beim Neubeginn der Cäcilia nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1925 war Karl Lotz als Vorsitzender für die Festlichkeiten des
90. und 100. Jubiläums verantwortlich. Seit dieser Zeit besteht eine Sängerfreundschaft mit dem MGV Frohsinn Nachrodt. 1938 konnte das Jubiläum des 100-jährigen Bestehens nur gefeiert werden,
weil man Gauleiter Karl Weinrich die Vizepräsidentschaft überlassen musste. Mit einem großen Fest feierte Cäcilia 1963 ihr
125-jähriges Bestehen. Schwerpunkt des 150. Jubiläums 1988 war ein großer Chorwettbewerb.
Seit den 1990er Jahren klagt auch Cäcilia über ausbleibenden Nachwuchs. Der gemischte »Kleine Chor« kam hinzu, und man unternahm etliche Konzertreisen. Ziele waren Österreich, Slowenien und
Ungarn sowie Lichs Partnerstadt Dieulefit. Eine 16-tägige Konzertreise durch Brasilien war besonderer Höhepunkt 1994. Italien wurde 2007 bereist, und Konzerte in römischen Kirchen sowie die
Mitgestaltung einer Heiligen Messe im Petersdom waren hier die Höhepunkte. Seit 2014 singt der Gesangverein Cäcilia 1838 als Chorgemeinschaft mit dem Frauenchor Lich. Traditionelle Termine sind
Auftritte bei Veranstaltungen des Chattia-Sängerbundes, im Kloster Arnsburg sowie bei Veranstaltungen in der historischen Altstadt.
Helmut Hejny (l.) war 45 Jahre im Vorstand des Sängerbundes tätig. Seine Nachfolgerin ist Andrea Eller. (Foto: la)
Eine langjährige und erfolgreiche Ära ist mit dem Delegiertentag des Chattia Sängerbundes zu Ende gegangen. Helmut Hejny schied nach über 45-jähriger Vorstandstätigkeit auf eigenen Wunsch aus.
Auf vier Jahre Tätigkeit als Beisitzer folgten neunzehn Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Danach stand Hejny 22 Jahre an der Spitze des Sängerbundes. Damit hat Hejny, der vor wenigen
Tagen seinen 70. Geburtstag feierte, die Geschicke und Geschichte des 107-jährigen Sängerbundes wesentlich geprägt.
Der stellvertretende Vorsitzenden Siegfried Häuser gab bekannt, dass man beschlossen habe, Hejny zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Häuser und Hejnys Nachfolgerin Andrea Eller überreichten unter
dem Beifall der Delegierten die Urkunde sowie ein Geschenk. Hejnys Jahresberichte seien immer sehr umfangreich und detailliert und auch ein Zeichen seines großen Engagements gewesen. »Hut ab«
betonte Häuser. Der Geehrte dankte dem Vorstand und gestand »Es war mir eine Ehre, für den Chattia Sängerbund zu arbeiten.«